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Reisebericht Sommer 2010, Teil 1


Tag 3, 06. Juli 2010

Da wir zuerst die defekte Birne auswechseln lassen wollten, tauschten wir das für heute angedachte Programm mit dem kürzeren des vierten Tages. Denn glücklicherweise hatte Ryanair den Zeitpunkt des Rückflugs kurzfristig um mehrere Stunden nach hinten verschoben, so dass wir am vorletzten Tag nicht so früh wie ursprünglich geplant ins Bett mussten.

Wir schliefen aus (na ja, nicht wirklich...) und betraten um 8.30 Uhr den Frühstücksraum. Es gab Saft, Milch und Müsli. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bevor die reichlich zerstreut wirkende Gastmutter endlich fragte, was wir frühstücken wollten. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns jedoch bereits an Obst und Müsli satt gegessen und fuhren zu einer nahe gelegenen Werkstatt. Das Wechseln der Birne kostete nur ein paar Euro und nach dem Volltanken machten wir uns auf den Weg nach Menlo. Dort erwartete uns teils strömender Regen, der uns aber nicht von einer Besichtigung der Ruinen von Menlo Castle abhalten konnte. Erbaut wurde es 1569 als Heim der Familie Blake, 1910 brannte die Burg aus und zerfiel.


Im Kampf mit Wind & Regen

Menlo Castle

An der Küste von Rosshill wurde der Wind rauer und der Regen peitschte uns von allen Seiten ins Gesicht, während dessen sich mein Schirm bereits in seine Einzelteile auflöste. Gefrustet gingen wir deshalb zurück zum Auto, neben dem inzwischen noch ein anderer Wagen stand. Der Regen wurde schwächer und so ging ich zum Fahrer des anderen Wagens, um ihn zu fragen, ob es einen öffentlichen Weg zur Ruine der Roscam church gäbe. Dieser erwiderte, dass sie auf seinem Land stehe, ich aber einfach die Gatter überklettern könne, um sie zu besichtigen. Während Birgit im Auto blieb, stampfte ich über den nassen und mit Kuhfladen benetzten Boden bis zur Kirche und dem angrenzenden alten Friedhof. Bereits um 500 n. Chr. stand hier ein befestigtes Kloster, das 1177 zerstört wurde. Die heutige Kirchenruine stammt aus dem 15. Jahrhundert.



Roscam Church (Rosshill)

Vom bewohnten und optisch wenig reizvollen Oranmore Castle machte ich lediglich eine Fernaufnahme, bevor wir nach Renville weiterfuhren. Wieder regnete es ohne Ende, was mir die Laune doch ein wenig vermieste. Irgendwie habe ich jedes Jahr Regen, egal wann und wohin ich in Urlaub fahre; scheinbar ziehe ich den magisch an... :-(

Nach einem kurzen Stück durch schöne Wälder mit vermoosten, geschwungenen Baumstämmen passierten wir die völlig zugewachsene und zugleich hoch umzäunte Ruine des Renville House, wenig später erreichten wir das Towerhouse des Renvyle Castle. Während Birgit sich in die Büsche schlug, entdeckte ich an der Burg eine Toilette. Aber Birgit mag ja eh keine öffentlichen Toiletten. ;-)


Renville House


Renvyle Castle (Renville)

Wir warteten bis der Regen nachließ, bevor wir zurück zum Auto gingen. Auf der anderen Seite der Bucht sahen wir bereits unser nächstes Ziel, das ich auf einer Website für verlassene Gebäude gefunden hatte - die Ruinen des Ardfry House. Erbaut wurde es 1770 von der Familie Blake, den späteren Earls of Wallscourt, 1826 wurde Ardfry House um gotische Elemente erweitert. Die zweite Frau des vierten Earls of Wallscourt hatte so hohe Spielschulden, dass sie um 1900 gezwungen war, Träger der Dachkonstuktion zu verkaufen, um ihre Schulden tilgen zu können. Das Anwesen wurde daraufhin verlassen und 1930 ausgeschlachtet. Doch auch heute besitzen die leeren Mauern von Ardfry House noch eine ganz eigenwillige Atmosphäre.

1970 erwachte das Anwesen kurzzeitig zu neuem Leben, wenn auch nur für den Film "The Mackintosh Man" mit Paul Newman. Für diesen wurde das Gebäude provisorisch mit neuem Dach und neuen Fenstern ausgestattet, für den Film schließlich jedoch niedergebrannt. Hierbei wurden auch letzte Spuren im Inneren, wie Tapeten und hölzerne Treppen, zerstört.


Ardfry House

Vorbei am Kilgobin Castle (auch Kilcolgan Castle, 12. Jh., 1780 wieder aufgebaut), der einzige kurze Moment mit etwas Sonne an diesem Tag, gelangten wir zu einem weiteren verlassenen Herrenhaus: Tyrone. Das Anwesen, 2 Km von der Ortschaft Kilgobin entfernt, wurde 1779 erbaut und von Christopher St. Georghe of Tyrone bewohnt. Seit 1905 stand es leer. 1921 brannten Anwohner Tyrone House nieder, aufgrund von Gerüchten, dass es zukünftig als Basis des Militärs genutzt werden sollte. Aufgrund hoher Mauern und Zäune sowie immer wieder vorbeifahrenden Autos machten Birgit und ich lediglich Außenaufnahmen.


Kilgobin Castle


Tyrone House

Wir waren auf dem Weg nach Ardrahan, als ich hinter einem Feld eine kleine Kirchenruine erspähte, die ich mir ebenfalls noch anschauen wollte. Droomacoo Church diente der Familie St. Georghe of Tyrone als Mausoleum.


Drumacoo Church

Ardrahan Castle war Sitz der Könige von Aidhne bis 1264, 1225 wurde es zum Schauplatz einer Schlacht zwischen den Normannen und den O'Heynes. Birgit und ich waren gerade über das Gatter der Kuhweide geklettert, auf der die Ruine steht, als sich alle bis dahin friedlich auf der Wiese grasenden Kühe in einer Reihe aufstellten und uns schnaubend ansahen. Da verzichtete ich doch dankend auf eine nähere Besichtigung der wenigen Mauerreste. Ich sage doch, in Irland leben Killerkühe...!


Ardrahan Castle

Wir fuhren zurück nach Galway, als prompt wieder Regen einsetzte. Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt mit Stopp am einstigen Lynch's Castle (in dem sich heute eine Bank befindet) durchforstete ich jeden Supermarkt, in der Hoffnung eine bestimmte Chipssorte zu finden, die Miri, eine Freundin, vor zehn Jahren gegessen hatte und von der sie noch heute schwärmt. Als ich auch in einem großen Store keinen Erfolg hatte, gab ich auf. Birgit und ich gingen noch etwas essen und lagen heute endlich mal ein wenig früher in unseren Betten.


Lynch's Castle (Galway)


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